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Ga͟ischütz(e)

der, -en, -en

Brotauslieferer


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Umgangssprache
Tags: steirisch,veraltet,historisch
Kategorie: Arbeitswelt Amts- und Juristensprache
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 23.08.2018
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s. Gai
Zu meiner Schulzeit war er als Gaischütz (Brotausträger) für den Bäckermeister Kürzl tätig. Er trug täglich mit einer Kraxe auf dem Rücken die Semmeln, Wecken und Brotlaibe zu den Dorfgasthäusern und Bauern.
source: Alois Puntigam, ‎Anton Tropper, Gnas im Wandel der Zeit (2004)
der Zenzl muss hinein zur Verhandlung, weil er dem Stegbäcken sein Gaischütz so geprügelt hat. Bei der Verhandlung kriegt er 48 Stunden Arrest wegen Körperbeschädigung und außerdem muss er dem Gaischütz noch zehn Gulden Schmerzensgeld zahlen.
source: Roseggers Heimgarten 22 (1898)
Jedenfalls muss ebenso als ein Fall von Lohnhausiererei das Hausieren der Gaischützen angesehen werden. Ihr Geldlohn richtet sich nach der Menge des von ihnen täglich verkauften Brotes; außer dem Quartier und der Verpflegung erhält ein Gaischütz 10 Prozent des Erlöses des abgesetzten Brotes.
source: Untersuchungen über die Lage des Hausiergewerbes in Österreich (1899)
[quote: Ingo Mirsch, Die Geschichte der Gemeinde Fernitz (2005): https://tinyurl.com/ydhbtlgx 1925 wurde ein Zubau errichtet, in dem die neue Bäckerei mit einem Dampfbackofen, einer Drehhebelknetmaschine sowie einer Handteilmaschine untergebracht wurde. Auch wurde damals mit der Zustellung an Wiederverkäufer mit einem geschlossenen Brotwagen, pferdebespannt, begonnen.
Bis dahin genügte der kraxentragende Gaischütz, der, schwer beladen über Berg und Tal wandernd, Bauern, Arbeiter und Bürger mit frischer duftender Backware erfreute.[/quote]
Koschutnig 23.08.2018


Auch einer formaleren Wortform auf -e konnte man in der Presse begegnen:

Ein Grundbesitzerssohn, der bei einem hiesigen Bäckermeister als sogenannter „Gaischütze“ bedienstet war, wird seit 3. d. M. unter Umständen vermißt, die mit Grund besorgen lassen, daß ihm ein Unglück zugestoßen sei.
source: Grazer Zeitung. Amtsblatt für die Steiermark, 26.9.1876
Am 16. d.M. Abends 6 Uhr, wurde, wie aus Leibnitz gemeldet wird, der Bäckergehilfe und Gaischütze Alois Lory aus Kitzegg, als er von Preding heimkehrte, vom Grundbesitzerssohn Anton Sgarz in in der Gemeinde Höch angefallen, mit einem Stocke über den Kopf geschlagen und seiner Barschaft von 4 fl. 16 kr. beraubt. Der Thäter wurde dem k.k. Bezirksgerichte eingeliefert.
source: Grazer Volksblatt, 21. 10.1876

Koschutnig 27.08.2018





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